Gemälde und Gedichte - Contineralismus, poetischer
 
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was meint denn ihr, wohin sich uns´re wurzeln tief verästen;
womit sie menschenleib und menschenseele mästen?
von ganz weit drunten, fern von calendarium und uhr,
aus dunkler herkunft, speist sich die kultur
und saugt durch unverwechselbare rohre
das dasein dicht vor alle heut´gen tore.
es ist schon gut - wer wollte es bestreiten? -
die tore breit und auf zu weiten:
das heut´ ist schließlich groß und schön.
doch lasst die tore einzeln steh´n!
ein narr, wer alle schmilzt zu einer pforte!
ein narr, wer alles nennt mit einem worte!
nur narren würden schlichtweg alles integrieren,
ein volk von narren würde gar sich selbst zensieren. -
nur wem´s gelingt, dort in der tiefen herkunft tief zu spüren
und wer es schafft, da alles feine wurzelwerk in einen einz´gen strang zu führen,
wer so die menschen aus dem grund heraus verknüpft,
dem auch sein selbst nicht durch die maschen schlüpft,
der treib den strang durch eine tür ans tageslicht.
wer´s nicht vermag, versuch´ es nicht !

 

 

Integration
Öl, Collage/Hf - 2014 - 100 x 50 cm

 
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