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Wie bedeutsam sind die Miniaturen aus kunstwissenschaftlicher
Sicht wirklich?
Auf diese Frage ist jede Antwort möglich. Zudem werden sich die Antworten
im Laufe der Zeit ändern, denn die fiktiven Expertisen, die
den Abbildungen zugeordnet sind, sind legale und berechtigte Möglichkeiten
zukünftiger Beurteilung, deren "Wahrheitsgehalt" nicht
geringer sein wird als dies bei den meisten originalen Schriftstücken
zeitgenössischer und moderner Kunsteinschätzung der Fall ist.
Einer der provokantesten Kernpunkte in der Aussage des Jahrhundertkunstwerkes
besteht in der Behauptung (wo nicht gar von einem Beweis zu sprechen ist),
dass eine Wissenschaft namens Kunstwissenschaft zumindest überflüssig
ist.
Ein jedes dieser Bilder funktioniert und wirkt auf der Ebene geläufiger
Kunstfunktion auch für sich allein stehend; jedoch schon der Kurztitel
bereichert diese Wirkung um eine wesentliche intellektuelle Komponente.
In Gemeinsamkeit mit der als Langtitel zu begreifenden Ahnengeschichte
verdichtet sich die Komplexität dieser aus Bild und Titel
entstandenen Aussage zu einem Konzentrat, dessen Gravitation die Ineinbezugnahme
der in näherer Nachbarschaft hängenden Bilder zwangsläufig
macht. An diesem Punkt ergibt sich eine Präsentation als Installation
mehrerer Werke als Notwendigkeit.
Durch die Expertisen zu den Einzelwerken erhält eine jede Miniatur
abermals ein eigenes Bewegungsmoment und damit eine Fliehkraft, die ihr
innerhalb des Ganzen Abstand und Autonomie bewahrt.
Im Zusammenklang als Gesamtkunstwerk funktioniert die Installation aus
20 Einzelwerken nach Gesetzmäßigkeiten, die so genau festgelegt
und berechnet sind, dass Änderungen in der Art und Weise der Präsentation
oder gar die Herauslösung einzelner Werkteile undenkbar sind.
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